K ulturwissenschaftliches Institut für Europaforschung


    STRATEGIE
    Kernkompetenzen der Kulturwissenschaft

    Kulturwissenschaft ist die Wissenschaft der lebendigen Kultur.
    Sie versteht die Kultur als einen synthetisch erzeugten Körper, den sie analytisch behandelt. Sie deutet und erklärt die kulturellen Ausdrucksformen, um das Leben, aus dem sie ursprünglich hervorgegangen sind, sichtbar zu machen.
    Kulturwissenschaft analysiert die Abhängigkeit zwischen interner Entwicklungslogik der Ausdrucksformen und externen sozialen Bedingungen. Sie begreift beide Kontexte nicht etwa voneinander getrennt, sondern als miteinander verflochten.

    Kulturwissenschaft hat eine doppeltgerichtete Arbeitsperspektive: die synchronische und die diachronische Forschung. Dafür erklärt sie sowohl Dingbegriffe, Gesetzesbegriffe, wie auch Formbegriffe und Stilbegriffe.
    Sie reflektiert theoretische Fragestellungen exemplarisch am Beispiel ihrer Erscheinungsformen. Sie erklärt kulturelle Kodifizierungen als Denk- und Handlungsmodelle einer Gesellschaft. Kulturwissenschaft definiert die Spezifität des Ausdrucksmediums und fragt nach der Logik der Ökonomie, der Kunst, der Geschichte, der Öffentlichkeit, der Politik etc. als strukturierende Elemente einer kulturellen Gemeinschaft.
    Zu ihren Stärken gehört ihre analytische Reflexion über die Veränderungen der gesellschaftlichen Praxis sowohl in ihren medialen, infrastrukturellen wie auch in ihren technischen Facetten.


    Kultur ist Grenzerweiterung

    Der unerschöpfliche Drang der kulturellen Tätigkeit Grenzen zu überschreiten ist der Motor jeder gesellschaftlichen Erneuerung. Innovation und Fortschritt sowohl in ihren destruktiven wie auch konstruktiven Auswirkungen sind daher in der ersten Linie kulturelle Kategorien, denn Kultur ist ohne Veränderung undenkbar. Ein lebendiges kulturelles Klima ist der Nährboden für Innovation und verantwortungsbewußtes Handeln in der Wissenschaft, Wirtschaft und der Gesellschaft. Kultur ist keine meßbare Größe. Vielmehr ist sie die Tätigkeit des Messens, des Vergleichens, des Verschiebens, des Ordnens.
    Kultur ist ein Seismograph der gesellschaftlichen Entwicklung. Sie trägt die Merkmale der vergangenen Zeiten und Erfahrungen, die in ihrer abstrahierten Allgemeinheit wie Indizes der Zukunft agieren.


    Europaforschung

    Die jüngsten Diskussionen über einen europäischen Verfassungsvertrag zeigen, daß die Frage nach der europäischen Identität, nach der Topologie einer europäischen Gemeinschaft, nicht nur auf einer politischen Ebene zu beantworten ist. Ein durchgehendes Motiv des Europa-Diskurses bildet die Kategorie der Grenze, die in zwei Formen der Grenzziehung diskutiert wird. Auf der einen Seite fungieren verbindende Werte, wie die gemeinsame Religion, Geschichte, Sitte, Recht, politische Kultur, als mögliche grenzbestimmende Medien; auf der anderen Seite bilden die Kommunikationsformen, der Austausch zwischen Wissenschaftlern, Künstlern, auch der Austausch auf dem Arbeitsmarkt und auf der politischen Bühne grenzziehende Kategorien.

    Beide Dimensionen präsentieren sich als kulturelle strukturierende Grenzen einer möglichen europäischen Gemeinschaft.

    Der kulturwissenschaftlichen Arbeit stehen somit wichtige Aufgaben bevor; sie kann die europäische Entwicklung insofern mitbestimmen, als sie, ausgehend von der Verschiedenheit der Kulturen, ihr analytisches Instrumentarium für die Vermittlung von multimedialen, -nationalen, -kulturellen Prozessen einsetzt und die Merkmale einer europäischen Öffentlichkeit transparent darstellt. Damit verwandelt sie Europa in einen Erfahrungs- und Handlungsraum, der durch die kulturellen Eigenschaften der Mitglieder unmittelbar bestimmt wird.


    Unesco convention about cultural heritage

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